Sonntag, 9. Dezember 2018

{Rezension} Opfermond

In der Stadt des blutigen Gottes herrscht das Recht des Stärkeren. Als der Assassine Varek angeheuert wird, einen Mord aufzuklären, klingt das nach einer willkommenen Abwechslung von seinem verhassten Tagewerk. Doch die einzige Zeugin, das Freudenmädchen Idra, weiß mehr, als sie preisgeben will. Um an ihre Informationen zu gelangen, geht Varek ein Bündnis mit ihr ein, das ihn schmerzhaft an bessere Zeiten erinnert. Die Spur des goldenen Skarabäus führt ihn schließlich zu einem grausamen Kult, der mehr als nur ein Blutopfer verlangt …

Figuren
Varek ist trotz seines Berufs und seiner Taten ein sehr sympathischer Charakter. Elea Brandt hat mit ihm einen vielschichtigen, liebenswürdigen und auch stellenweise bemitleidenswerten Mann geschaffen, von dem ich einfach nicht genug kriegen konnte. Obwohl er früher in seinem Leben ein höhergestellter Mann war und jetzt als Unbestechlicher mehr geächtet als geschätzt wird, macht er sich nicht viel aus Materiellem und legt mehr Wert auf Menschlichkeit, was kaum zu glauben ist, da er Menschen für Geld tötet. Irgendwie balanciert er auf dem schmalen Grat dazwischen.
Die weibliche Hauptfigur ist Idra. Sie lebt als Prostituierte unter sehr schlechten Bedingungen, ist ein abgehärtetes Großmaul und lässt nur nach und nach zu, dass sich etwas in ihrem Leben ändert. Was mir an beiden Figuren besonders gefällt: Sie funktionieren alleinstehend wunderbar und ergänzen einander so gut als Charaktere, dass sie das Bild der Story wahrlich perfektionieren.

Schreibstil
Ich gehe ungern mit Vorurteilen an ein Buch heran, muss aber gestehen, dass ich in all meinen lesereichen Jahren gemerkt habe, dass Frauen meist eine sanftere Art zu schreiben haben und es oft so wirkt, als würden sie sich zu manchen Ausdrücken nicht richtig trauen. Umso mehr war ich positiv überrascht, als ich merkte, wie ungewohnt hart diese Autorin ihre Figuren rannimmt und sich auch vor den widerlichsten und düstersten Szenen nicht scheut. Zudem fesselt ihr Schreibstil von der ersten Seite an und geht runter wie Butter. Ich kann es gar nicht abwarten, noch mehr von Elea Brandt zu lesen.


Inhalt
Die Geschichte beginnt mit einem Auftrag, den Varek annimmt, weil er das erste Mal keinen Menschen töten, sondern nur finden soll.- Nämlich den Mörder des Sohnes eines Patriarchen. Also gräbt er sich durch die dunklen Geheimnisse einer großen Stadt (Ghor-El-Chras), vollgestopft mit zwielichtigen Gestalten aller Schichten. Ghor-El-Chras besteht aus drei wesentlichen Teilen: dem äußeren Ring (Sha-Quai), in dem die Hurenstraße und die Ghettos liegen und in dem sich die Leichen stapeln, dem inneren Ring (Sha-Nuri), in dem abgetrennt durch eine große Mauer die obere, reiche Schicht ein gutes Leben führt und sich vor der Armut nebenan verschließt und dem Sha-Amin, dem Kern der Stadt, in dem der Tempel steht. Verschont bleiben allerdings die niedrigsten und auch die höchsten sozialen Schichten nicht vor dem blutigen Kult um die Käferkönigin, der aufzulodern beginnt. Tote treiben bereits in den Kanälen und ungewöhnliche Amulette mit Skarabäen tauchen auf. Wie ein Tropfen, der das bereits randvolle Fass zum Überlaufen bringt, treibt dieser unterirdische Terror die Menschen zu gefährlicher Unruhe und Bewegung kommt in die ungewöhnlichsten Gestalten, die sich bisher zurückgehalten haben und nun Gefahren oder Chancen wittern.
Die gesamte Welt des Buches ist auf Ghor-El-Chras beschränkt und trotzdem bietet allein das Umfeld der Figuren genug Facetten und Abwechslung, um einen eigenen kleinen aber umfangreichen Kosmos in dieser Stadt zu schaffen.
Varek und Idra sind dabei den gleichen Gefühlen wie Wut, Einsamkeit und Verzweiflung, unter verschiedensten Umständen ausgesetzt und gehen auf ihre eigenen Weisen mit diesen um. 
Ein Strudel aus Dreck, Blut und Verwesung führt die beiden auf mehr oder weniger getrennten Wegen immer näher an den Kult der Käferkönigin heran. Unter anderen Umständen hätte es mich sicher gestört, dass Varek und Idra erst spät im Buch aufeinander treffen, in „Opfermond“ hat das allerdings gepasst, denn durch die zwei verschiedenen Sichten auf die Story habe ich als Leserin ein viel breiter gefächertes Bild auf die Handlung und auch die Sicht aus zwei sehr verschiedenen Leben bekommen.
Als die beiden dann endlich beginnen, miteinander zu arbeiten, schließt die Autorin auf eine sehr clevere Weise, hinter die ich selbst erst sehr spät gestiegen bin, den Kreis um alles Geschehene und plötzlich sind alle Fragen beantwortet.

Irgendetwas sagte Idra, dass mehr dahintersteckte. Etwas, das ihr Angst machte und dieses nagende, beklemmende Gefühl in ihrer Magengegend erklären würde. Vielleicht ein Irrer, der den Khari dafür bezahlte, Huren und Strichjungen abschlachten zu dürfen?
Die Käferkönigin kommt.
Seite 167

Ich bin nicht nur hin und weg vom Schreibstil der Autorin, sondern auch absolut begeistert von ihrem faszinierenden Weltenbau, den durchdachten Charakteren und der Spannungskurve, die enorm und rasant während der Story unaufhörlich steigt.

7/7
ISBN: 978-3945493366

Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

Donnerstag, 6. Dezember 2018

{Rezension} Die Gentlemen vom Sebastian Club

London, 1895: Eine Mordserie erschüttert die Stadt. Die Opfer gehören verschiedenen Gesellschaftsschichten an und werden scheinbar zufällig ausgewählt. So zufällig, dass die Metropolitan Police nicht an einen Einzeltäter glaubt. 

Ein Fall für die Ermittler des Sebastian Club, eines vornehmen Londoner Herrenclubs, der sich zum Ziel gesetzt hat, Verbrechen aufzuklären, an denen Scotland Yard scheitert. Die Gentlemen entdecken ein Muster hinter den Gräueltaten: Um an ein wertvolles Juwel zu gelangen, setzt der Täter mittelalterliche Foltermethoden ein.

Für die Detektive ist die Sache klar: Der Mörder muss schnellstens zur Strecke gebracht werden. Um jeden Preis. Auch mit Hilfe einer schlauen jungen Frau, die sich als Mann verkleidet, um ermitteln zu dürfen.

Figuren
Lord Philip ist in diesem Buch meine Lieblingsfigur. Er ist eine wirklich angenehme Persönlichkeit, durch und durch Gentleman und sehr bedacht. Da die Autorin ihm auch ein paar kleine Ecken erlaubt hat, wirkt er auch sehr viel realistischer als Freddie. Die wiederum ist zwar die Hauptfigur, für mich aber nicht besonders bemerkenswert. Zwar erfüllt sie ein emanzipiertes Bild im viktorianischen Zeitalter, ist gebildet und mutig und behauptet sich unter all den Männern um sie herum, doch wirkt sie auf mich nur eindimensional. Im Gegensatz zu Lord Philip ist sie unglaublich aalglatt, weiß einfach immer sofort, wie ein Problem zu lösen ist und stellt für mich deswegen keinen interessanten Charakter dar.

Schreibstil
Sophie Oliver hat die Stimmung des viktorianischen Londons authentisch wiedergegeben und entführt gekonnt in den Sebastian Club. Allerdings ist mir nach und nach aufgefallen, dass ihr Schreibstil an einigen Stellen immer wieder zu träge für meinen Geschmack wird, weshalb ich das Buch oft während des Lesens für ein paar Minuten weggelegt habe. So richtig festsaugen konnte ich mich an der Geschichte nicht. Zwar ist genug Fundament da, doch hält sich die Spannung das gesamte Buch über zurück.


Inhalt
Dank ihres Onkels wird Freddie, getarnt als Mann, in den Sebastian Club aufgenommen, der eigentlich eine frauenfreie Zone ist. Dieser Club hat sich der Aufklärung von Verbrechen verschrieben. Die Idee selbst hat mich sofort begeistert, denn für starke und eigenwillige Frauen in Büchern bin ich immer zu haben. Es dauert jedoch nicht lange, da entpuppt sich Freddie, wie bereits erwähnt, nicht als Heldin, sondern eher als unrealistisches bevorteiltes Glückskind. Das beste Beispiel für mich ist dabei die Tatsache, dass sie rein zufällig über abwegigste Weisen so ziemlich alles weiß, von dem sonst niemand auch nur eine Ahnung hat. Zugegebenermaßen hat mich das schon schnell angefangen zu nerven.
Neben Freddie sind für meinen Geschmack auch viele andere Charaktere zu unfehlbar. Die ganze Zeit haben mir die Ecken und Kanten an ihnen gefehlt, die einer Geschichte erst das richtige Leben einhauchen. Zudem führen besagte Figuren oft Konversationen, die nicht wirklich zur Handlung beitragen und das Ganze nur noch mehr in die Länge ziehen.
Ich habe mich so unglaublich auf dieses Buch gefreut und ich wollte es unbedingt mögen, doch macht die Langeweile für mich einfach zu viel in diesem Buch kaputt, um wirklich Fuß in der Geschichte fassen zu können. Zwar gibt es kleine und große Zwischenfälle, die die Spannung ein klein Wenig anheben, doch sinkt sie genauso schnell wieder. Auch eine Bindung zu den Figuren aufbauen zu können war für mich nicht möglich.

Es ist wirklich so viel Grundlage für einen genialen, historischen Krimi in diesem Buch vorhanden, deswegen ärgert es mich richtig, dass die Story so voller ungenutzter Substanz ist. Alles läuft zu geradlinig und auf wirklich große Herausforderungen stoßen die Ermittler auch nicht.

Trotz allem möchte ich diesem Buch nicht absprechen, dass es sicher viele begeisterte Fans erreichen kann. Für mich persönlich war einfach alles etwas zu glatt, zu farblos und zu unbesonders. Doch kann ich mir vorstellen, dass jemand, der eine ruhige, unaufgeregte Geschichte sucht, hier an der richtigen Stelle ist.

„Höre ich Sarkasmus in deiner Stimme?“
„Das muss an deinem Einfluss liegen. Tante Perry sagte immer, ich sei ein fröhlicher, harmloser Schmetterling.“
Seite 163

Die Autorin konnte gute Atmosphäre aufbauen, doch die Hauptfigur hat mit ihrer Perfektheit für mich zu viel kaputtgemacht.

3/7

 ISBN: 978-3-940855-75-6


Sophie Oliver
Über die Autorin
Geboren und aufgewachsen in Bayern, verließ Sophie Oliver nach dem Abitur ihre Heimat, um zu studieren und die Welt zu erkunden. Sie lebte in Italien und England und durfte in verschiedenen Berufen Erfahrungen sammeln. Mittlerweile ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und wohnt mit Familie und Hund auf dem Land. Sophie liebt die bunte Vielfalt, Schräges genauso wie Schönes und vor allem »all things British«. 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.



















Sonntag, 21. Oktober 2018

{Blogtour} Das Fehlen des Flüsterns im Wind | Auslosung


Ich mache es kurz und schmerzlos.
Ein Print von "Das Fehlen des Flüsterns im Wind" hat Jenny gewonnen!
Herzlichen Glückwunsch!

Wer hier kein Glück hatte, muss aber nicht traurig sein. Auch die anderen Gewinner der Blogtour werden heute noch bekanntgegeben. Schaut also einfach mal bei den anderen Blogs vorbei. Vielleicht hattet ihr dort Glück. ;)

Die ganze Blogtour im Überblick
15.10. - Buchwanderin
17.10. - Bookdemon
19.10. - Phantastische Fluchten



Mittwoch, 17. Oktober 2018

{Blogtour} Das Fehlen des Flüsterns im Wind - Tag 3 - Wölfe und Eulen | + Gewinnspiel

Heute bin ich mit meinem Beitrag für die Blogtour zur wundervollen Kurzgeschichtensammlung „Das Fehlen des Flüsterns im Wind“ von Miriam Schäfer dran und ich dachte mir, ich picke mir eine Geschichte heraus und befasse mich mit ihr etwas mehr. „Claire“, die Kurzgeschichte, für die ich mich entschieden habe, wurde sogar mit dem Deutschen Phantastik Preis für die "Beste deutschsprachige Kurzgeschichte" ausgezeichnet. Ohne die Handlung von „Claire“ allzu sehr zu spoilern, möchte ich euch heute zwei Tiere vorstellen, die meiner Meinung nach nicht nur sehr wichtig für die Interpretation dieser Kurzgeschichte sind, sondern auch dem Leser die Möglichkeit geben, diese auf verschiedenste Weisen auszulegen. Zwar bietet eine Kurzgeschichte immer recht großen Interpretationsfreiraum, doch beeinflusst auch das Bild, das man von den beiden Tieren, nämlich Eule und Wolf, hat, wie man das Ganze auslegt.
- Meine Rezension findet ihr übrigens hier. -

Der Wolf – Dämonisch und verehrt
Jeder kennt die Geschichten vom bösen Wolf, der Großmütter, Kinder und Zicklein frisst, Häuser zerstört und am Ende von jedem Märchen erschossen, ertränkt oder auf welche Weise auch immer unschädlich gemacht werden muss. Weltweit kennt man ihn, trifft aber in der Mythologie auf unterschiedlichste Versionen des Wolfs. Während er im Christentum mit dem Teufel und der Wolllust gleichgesetzt wird, im Hinduismus grausame Gottheiten begleitet und in der Edda eher einem Dämon entspricht statt einem Tier, gilt er beispielsweise bei den Turkvölkern als „Bruder“ und wird als Stammestotem aufgefasst und auch in der Sage zu „Romulus und Remus“ oder der Geschichte von Mogli wird er zu einer familiären und fürsorglichen Figur. In der ägyptischen Mythologie beschützen sie sogar die Toten in der Form von Anubis. (Wer hier jetzt aufschreien möchte, Anubis sei ein Schakal... *Besserwissermodus an*- Die alten Ägypter fassten oft verwandte Tiere unter einem Oberbegriff zusammen. Alle Caniden, also Hunde, Wölfe und Schakale waren für sie also eine tierische Version von Anubis. *Besserwissermodus aus*)
Während die scheinbar unbändige und wilde Natur der Wölfe dem Menschen immer wieder im Laufe der Geschichte Angst einjagte, scheint man oft zu vergessen, dass er der Urvater unserer Hunde ist. Aus dem schlimmsten Feind ist also ab einem gewissen Punkt der beste Freund geworden.

Die Eule - Weisheit und Tod
Auch die Eule ist, ähnlich wie der Wolf, sowohl Sinnbild für Gutes als auch für Böses. Schon Aristoteles schrieb der Eule enorme Weisheit zu. Ihre großen Augen und der kleine Schnabel lassen sie fast menschlich wirken, weshalb man damals in ihr einen Teil der eigenen menschlichen Intelligenz sah. Sie war der ausgewählte Vogel der Göttin Athene (Göttin der Weisheit) und beschützte somit auch die Stadt Athen und griechische Heere.
Für viele andere Kulturen, vor allem abendländische ist sie allerdings auch ein Sinnbild des Todes. Eulen wurden nachts durch Licht angelockt und so glaubten die Menschen, sie würden die Seelen der Toten holen wollen. Man geht davon aus, dass die Eule auch für die alten Ägypter eher mit dem Negativen verbunden war. Scheinbar fürchtete man sich vor ihrer Nachtaktivität, ihrem durchdringendem Blick und ihrem Schrei. Selbst mumifizierten Eulen wurde der Kopf abgetrennt, bevor man sie in die Gräber legte. Auch im europäischen Mittelalter fürchtete man die Eule, da sie mit Hexen und Magie in Verbindung gebracht wurde. Noch bis vor wenigen Jahrzehnten hielt sich sogar der grausame Brauch, lebende Eulen mit ausgebreiteten Flügeln an Scheunentore zu nageln, um Vieh und Mensch vor Naturgewalten zu schützen.
Nicht ganz so negativ behaftet ist ihre Rolle in vielen Naturreligionen. Von Amerika bis China und über Afrika hinweg gilt sie als Vermittlerin zwischen den Welten und begleitet die Seelenwanderung der Verstorbenen.

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Und nun zum Gewinnspiel
Der Acabus Verlag stellt ein Print von "Das Fehlen des Flüsterns im Wind" für mich zur Verlosung bereit. Dieses wunderschöne Kunstwerk (sowohl von innen als auch außen) könnte also bald auch in eurem Regal stehen. Alles, was ihr dafür tun müsst: Beantwortet folgende Gewinnspielfrage als Kommentar unter diesem Post:

In welches Tier würdest du dich für einen Tag verwandeln wollen?

Leser meines Blogs müsst ihr nicht sein, allerdings würde ich mich natürlich sehr freuen, wenn ihr zum Lesen bei mir bleiben würdet. ;)

Teilnahmebedinungen
- du bist 18 oder hast die Erlaubnis deiner Eltern/eines Erziehungsberechtigten
- du wohnst in der EU
- du hast die Gewinnspielfrage beantwortet
- der acabus Verlag haftet in keiner Form für mittelbare oder unmittelbare Schäden, die sich aus der Teilnahme an der Aktion oder der Nichterreichbarkeit des Internet-Servers ergeben. - Der Rechtsweg ist ausgeschlossen

Teilnahmeschluss ist der 20.10.2018 um 23:59 Uhr.
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Die ganze Blogtour im Überblick
15.10. - Buchwanderin
17.10. - Bookdemon
19.10. - Phantastische Fluchten

Unter jedem dieser Beiträge könnt ihr Prints, E-Books und kleine Goodie-Pakete gewinnen! - Vorbeischauen lohnt sich also. ;)  


Donnerstag, 11. Oktober 2018

{TTT} 10 Bücher nach Seitenzahlen



386 ~ 11. Oktober: 10 Bücher nach Seitenzahlen (1xx, 2xx, 3xx … 10xx)

Ich habe mich mal ein bisschen auf die Suche begeben, und ein paar Bücher herausgesucht. Unter ihnen sind sowohl alte als auch neue und manche von ihnen hatte ich fast vergessen. Endlich mal wieder ein TTT, bei dem ich nicht alle 10 vollbekomme. ;) Die Klappentexte zu den Büchern findet ihr etwas weiter unten.

So sieht mein Bücherstapel aus:


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Die Vollstrecker der Königin 1 - Der Baeldin-Mord (Angelika Diem)
Mord ist niemals gut. Auch wenn es "nur" eine Kammerzofe trifft. Die rein zufällig auf einem Schloss Dienst tut, auf dem sich eine politisch wichtige Heirat anbahnt.
Warum aber fühlt sich die Königin gefordert, einer bloßen Zofe wegen eine ihrer fähigsten Ermittlerinnen in die nördliche Provinz zu schicken?
Vollstreckerin Caitlynn stellt schnell fest, das ihre Aufgabe alles andere als einfach ist. Unschuldige fühlen sich schuldig, viele Schlossbewohner haben ein Motiv, und Caitlynns Magie stößt an ihre Grenzen.
War die Zofe am Ende doch nicht so unwichtig?

♦♦♦

13 - Das Tagebuch (Carl Wilckens)
Godric End, Symbolfigur des Bürgerkriegs in Dustrien, ist in Gefangenschaft geraten. Für eine Zigarette pro Tag erzählt er den Insassen von Zellenblock 13 seine Geschichte:
Ich war elf, als ich zum ersten Mal tötete. Meine Jugend verbrachte ich im Rumpf der Swimming Island, fern vom Sonnenlicht. Erbarmungslose Piraten waren meine Familie. Hunger war mein einziger Freund. Worte wie Vertrauen oder Hoffnung bedeuten mir nichts. Das Leben eines Menschen ist für mich nicht mehr wert als das einer Ratte. Ich bin mehr Bestie denn Mann und ich giere nach einer Droge namens Perl.
Trotzdem nennt man mich einen Helden. Einen Freiheitskämpfer. Aber die Wahrheit über mich ist ein scheues und manchmal hässliches Tier.
Ihr glaubt, die Magie sei ein Mythos. Aber es gibt noch Alchemisten an den verborgenen Orten dieser Welt. Und ihr ahnt nicht, welche Gefahr hinter den Spiegeln lauert. Ihr habt vermutlich nicht einmal bemerkt, dass die Sterne am Himmel einfach verschwinden.
Ihr sollt meine Geschichte hören. Von meiner Zeit als Auftragsmörder und von meiner ersten Liebe. Vom Tagebuch, mit dem alles begann. Von der Suche nach meiner Schwester und dem Untergang der Welt.

♦♦♦

Lasst uns schweigen wie ein Grab (Julie Berry)
Als aus heiterem Himmel die Direktorin und ihr Bruder beim Sonntagsessen vor ihren Augen tot vom Stuhl fallen, haben die sieben Schülerinnen des St. Etheldra Mädcheninternats die Wahl: Entweder erzählen sie von den Todesfällen und werden nach Hause geschickt, oder sie vertuschen den Vorfall und haben die fantastische Chance, das Mädcheninternat selbst zu führen – ganz ohne die Kontrolle von Erwachsenen! Also schaufeln sie den beiden ein Grab im Garten und pflanzen einen hübschen Kirschbaum darauf. Doch das ist erst der Anfang. Für ihren Traum von der eigenen Schule verstricken sich die Mädchen in ein fulminantes Netz aus raffinierten Lügen, während der Mörder noch frei herumläuft … Eine skurrile Krimi-Komödie mit viel schwarzem Humor

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Der Schatz der Gläsernen Wächter (Dane Rahlmeyer)
Im Königreich Miloria lebt Kriss, die Tochter der berühmten Archäologin Brialla Odwin und mit sechzehn Jahren selbst eine geachtete Archäologin. Für viele gilt sie als Wunderkind, aber Kriss sagt, sie hat einfach nur ein gutes Gedächtnis – und eine noch bessere Lehrerin.

Von einer Ausgrabung in einem alten Wüstentempel zurückgekehrt, erhält Kriss von der wohlhabenden Baronin Nejana Gellos den Auftrag, die sagenumwobene Insel Dalahan zu finden. Viele sind auf der Suche nach der Insel verschollen – so auch Kriss’ Mutter, ebenfalls Archäologin. Begleitet von dem ehemaligen Straßenjungen Lian macht sich Kriss auf die gefahrvolle Suche. Dabei ist ihr der abtrünnige General Ruhndor dicht auf den Fersen – und er wird vor nichts Halt machen, um die Insel zu finden.

♦♦♦

Silenus (Robert Jackson Bennett)
Silenus. Wie eine Rauchschwade hängt dieses Wort in der eisigen Winterluft. Auf längst verblassten Eintrittskarten prangt dieser Name in geschwungenen Lettern. Von verwaschenen Theaterplakaten lächelt ein Gentleman mit Zylinder und kalten, blauen Augen herab. Der 16-jährige George durchstreift das Land auf der Suche nach diesem Mann. Doch Silenus und seine Schausteller gleichen einem Phantom. Warum fliehen sie von Stadt zu Stadt? Weshalb vermag sich niemand an ihre Show zu erinnern? Und welche Gefahr geht von den seltsamen Herren in Grau aus? Als George das Geheimnis von Silenus entschlüsselt, hat er sich längst in ein unheimliches Netz verstrickt, aus dem es kein Entkommen gibt.

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Nordland - Hamburg 2059 - Freiheit (Gabriele Albers)
Hamburg im Jahr 2059. Die Bundesrepublik ist Geschichte. Die nördlichen Bundesländer haben sich zu „Nordland“ zusammengeschlossen, einem Staat, in dem allein das Geld regiert. Politiker, Richter, Frauen – in Nordlands Hauptstadt Hamburg ist alles käuflich. Als ein Mann aus dem heruntergekommenen Schanzenviertel für ein Verbrechen hingerichtet wird, das er nicht begangen hat, regt sich ein lang vergessener Widerstand. Lillith, die zu den reichen Birds gehört, sympathisiert mit den Rebellen. Sie ahnt, dass mehr hinter dem Aufstand steckt. Aber Nordland ist ein gefährlicher Ort für Frauen, die das bestehende System hinterfragen. Die Männer an der Spitze räumen jeden aus dem Weg, der das fragile Gleichgewicht des Landes bedroht. Und Lilliths Vater ist nicht dafür bekannt, Ausnahmen zu machen …

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Aschamdon (Valerian Caithoque)
Rafaela jagt dem Geheimnis des ewigen Lebens nach. Atila glaubt, den Schlüssel für grenzenlosen Reichtum und Ruhm in den Händen zu halten. Sie folgen einer rätselhaften Spur, die sie durch die Epochen der Menschheitsgeschichte führt. Doch bevor sie das mehr als 40.000 Jahre alte Geheimnis lüften können, geraten sie zwischen die Fronten eines Krieges, den die übermenschlichen Ariach seit Äonen austragen.

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Zauberin des Lichts (Terry McGarry)
Ein Reich, das seit Jahrhunderten durch mächtige Magier geschützt wird. Ein Mädchen mit Namen Liath, das zur Zauberin des Lichts ausgebildet wird und plötzlich ihre Kräfte verliert. Und ein schreckliches Geheimnis – dies ist der Beginn eines großen Abenteuers, in dem Liath ihrer Bestimmung folgen muss, die ihr Leben und das Schicksal ihres Landes für immer verändern wird …

Einst schuf die Zauberin Galandra das geheimnisvolle Inselreich Eiden Myr, das mächtige Magier, die Ennead, zum Wohle der Menschen schützen. Doch Generationen später droht das Gefüge auseinander zu brechen. Gesandte der magischen Gilde durchkämmen die Insel nach einem Abtrünnigen, der sich den schwarzen Künsten verschrieben haben soll, um Eiden Myr zu vernichten. In dieser Zeit absolviert die junge und talentierte Zauberin Liath ihre letzte Prüfung und wird zur Illuminatorin ernannt. Der Tradition gemäß will sie sich auf Wanderschaft begeben, um sich einer Triade aus Magiern anzuschließen und Menschen zu heilen. Dann aber wird ein Mann aus ihrem Dorf lebensgefährlich verletzt, und als Liath ihn retten will, versagt ihre magische Kraft. Verzweifelt macht sie sich auf den Weg zur Feste der Ennead. Als sie dort um Hilfe bittet, schließen die Magier mit ihr einen schicksalhaften Pakt: Binnen Jahresfrist soll sie den Schwarzmagier finden, nur dann erhält sie ihr magisches Licht zurück. Liath hat keine Wahl, sie begibt sich auf den gefährlichen Weg durch das herbe Land Eiden Myrs. Doch sie hat nicht mit der bezwingenden Macht des abtrünnigen Magiers gerechnet …

♦♦♦

Die Herren der Grünen Insel (Kiera Brennan)
Vier Familien, sechs Jahre Krieg und eine einzige Krone

Irland 1166: Die Grüne Insel ist in viele kleine Reiche zersplittert, die sich unerbittlich bekriegen. Könige fechten langjährige Fehden aus, und selbst die friedliebendsten Untertanen werden in den blutigen Machtkampf hineingezogen. Zugleich droht ein gemeinsamer Feind in Irland einzufallen: Henry Plantagenet will die Insel an sich reißen. Werden sich die Herren der Grünen Insel vereinen und sich gegen den König von England stellen? Und welche Rolle spielen der grausame Krieger Ascall und die von ihm entführte Caitlín in diesem Kampf um Macht und Blut?

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Orks: Die komplette Saga (Michael Peinkofer)
Eine halbe Million verkaufte »Orks«-Romane sprechen für sich: Michael Peinkofer hat mit den epischen und verrückten Abenteuern der Ork-Brüder Balbok und Rammar unvergessliche Bestseller geschaffen. Nun sind erstmals alle Abenteuer der Orks in einem Band vereint. Erdwelt scheint dem Untergang geweiht – das einst friedliche Reich der Orks, Elfen und Menschen ist entzweit, und ein uralter Feind wartet nur auf den richtigen Moment, um seine grausamen Truppen zu vereinen und die Macht über Erdwelt an sich zu reißen. Wenn nicht … ja, wenn nicht Balbok und Rammar wären, die faulsten Orks des ganzen Stammes, die eigentlich nichts im Sinn haben, als bei Blutbier und Gnomengulasch in den Tag hineinzuleben. Ausgerechnet sie müssen die Welt retten – und das gleich drei Mal! Denn dieser Band vereint alle drei Romane um Balbok und Rammar erstmals komplett zum absoluten Bestpreis. Ein Feuerwerk für alle Ork-Fans!

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Dienstag, 9. Oktober 2018

{Rezension} Was ihr nicht seht

Kate ist eine mutige Frau, die als Kriegsreporterin kein Risiko scheut. Ihre Vergangenheit an der südenglischen Küste hat sie lange hinter sich gelassen. Erst als ihre Mutter stirbt, kehrt sie zurück nach Herne Bay, wo ihre Schwester Sally noch immer lebt. Aber Kate spürt vom ersten Tag an, dass die Heimkehr unter keinem guten Stern steht. Sie hat furchtbare Albträume und hört Stimmen, die ihr keine Ruhe lassen. Und so glaubt ihr auch niemand, als sie meint, die Schreie eines Jungen aus dem Nachbargarten zu hören. Doch Kate will der Sache auf den Grund gehen – nicht ahnend, dass sie und ihre Schwester dadurch in tödliche Gefahr geraten …

Figuren
Um nicht zu spoilern werde ich euch hier nur eine Hauptfigur vorstellen: Kate. Kate ist fast 40 als der Tod ihrer Mutter sie aus Syrien zurück in die Heimat bringt. Das Verhältnis zum Rest ihrer Familie ist eher schlecht, weshalb sie ihre Tage eher einsam verbringt und ihre Ängste, die sie als Kriegsreporterin aus Krisengebieten mit sich herumträgt, noch weiter geschürt werden. Als sie dann plötzlich Dinge sieht, die andere nicht sehen, ist es kein Wunder, dass ihre Worte an Glaubwürdigkeit verlieren.

Schreibstil
Fand ich in den ersten Kapiteln Nuala Ellwoods Schreibstil noch recht trocken, beweist er sich nach und nach trotzdem als sehr emotional. Nicht zuletzt dadurch, dass die Autorin Kate zu der Verkörperung von Schmerz in unterschiedlichen Facetten gemacht hat, zieht jeder Satz wahrlich in die Knochen.


Inhalt
Kate befindet sich nach ihrer Heimkehr bei einer Psychologin und es dauert nicht lange, bis sich herausstellt, dass sie dort in Gewahrsam genommen wurde. Ihr Leben und der eigentliche Kern der Handlung bauen sich nach und nach durch das Erzählte zusammen und selbstverständlich hat sich mir immer wieder die Frage gestellt, warum Kate festgehalten wird. Zwar wirkt sie labil, aber nicht gefährlich. In den Kapiteln, in denen ich sie vor der Festnahme in ihrer Heimat begleite, setzen sich aber langsam die Puzzleteile zusammen. Kate wird nicht nur von Flashbacks von Kriegsszenarien verfolgt, sondern auch von Stimmen und einem kleinen Jungen, den offenbar nur sie sehen kann.
„Was ihr nicht seht“ besteht, ganz grob gesehen, aus zwei Teilen:
Im ersten Teil überwiegen das Drama und die Tragik in Kates Leben. Hier stehen vor allem ihre Familie, eine verlorene Liebe und ihre Posttraumatische Störung im Mittelpunkt. All das wird im zweiten Teil jedoch über den Haufen geworfen, als Kate auf die Hinterlassenschaft ihrer Mutter stößt. Plötzlich stellt nicht nur sie, sondern auch ich, alles in Frage und absolut nichts wirkt mehr so wie vorher. Hier beginnt der wirklich spannende Teil, der dieses Buch für mich zu einem ganz besonderen Thriller macht.
Ich verrate nur so viel: Ab ungefähr der Hälfte des Buches wird alles aus der Sicht einer anderen Person erzählt und ab diesem Zeitpunkt beginnt der wirklich kranke Shit. Die ganze Story nimmt ein unerwartetes Bild an und hebt sich nun extrem von der ersten Hälfte des Buches ab. Alles wendet sich zum Schlimmeren und Realeren, ergibt mehr Sinn und sorgt immer wieder nicht nur für Aha-Momente sondern auch für Gänsehaut.

Hatte sie Recht? Bin ich einfach nur ein neugieriges Stück? Ich weiß es nicht. Ich kann mein Gehirn nicht lange genug stillstehen lassen, um klar zu denken. 
Seite 144

Ein Thriller, der ruhig beginnt und ab der Hälfte derart an Fahrt aufnimmt, dass es plötzlich ist, als würde man einen irren Traum durchleben.
6/7
ISBN: 978-3-442-20548-6
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.