Sonntag, 24. April 2016

{Buchcover} Nachtweberin


Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen stolz darauf, dass ich es geschafft habe. Mein erstes Taschenbuch - Cover ist fertig! Nur ein Pre-Made, aber es hat sau Spaß gemacht, es zu basteln. 
Und es hat eeeewig gedauert. Superewig.


*psst*
Vielleicht werdet ihr bald "echte" Bücher mit Buchcovern sehen, die ich gebastelt habe.
Nur vielleicht. Mal schauen.;)

Samstag, 23. April 2016

{Rezension} Die Überlebenden 3 - Blut und Feuer

Seit Ruby übersinnliche Fähigkeiten besitzt, geht sie durch die Hölle. Denn die Regierung hat es auf Menschen wie sie abgesehen und greift Ruby und ihre Gruppe immer wieder an. Aber sie geben nicht auf und haben sogar einen Gefangenen genommen. Der allerdings wird immer mehr zu einer großen Gefahr für sie alle. Es handelt sich um Clancy Gray, den Sohn des Präsidenten – und auch er verfügt über ähnliche Fähigkeiten wie Ruby. Allein sie kann seine manipulativen Kräfte im Zaum halten. Nur ein unachtsamer Moment und Clancy könnte die ganze Mission und ihrer aller Leben in Gefahr bringen ...

(Ich merke gerade, dass das hier die erste Reihe ist, die ich komplett rezensiert auf meinem Blog habe. Madame machen Fortschritte. Wow.)

Nach meinem Empfinden ist der dritte Band der „Die Überlebenden“-Trilogie anspruchsvoller als seine Vorgänger. Nicht im Schreibstil, sondern in dem, was das Buch dem Leser an Mitdenken abverlangt. Das muss nicht unbedingt etwas Schlechtes sein, wenn man das eigene Gehirn auch anstrengen muss, allerdings gestaltet sich das teilweise schwierig, wenn man keine wirkliche Zusammenfassung von Band 1 und Band 2 bekommt. Ich habe nämlich alle drei Teile so ziemlich direkt nach ihren Erscheinungsterminen gelesen und nach knapp einem Jahr und vielen anderen Büchern ist es schwer, sich wieder richtig einzufinden. Im 2. Band hatte ich das Problem noch nicht, doch in „Blut und Feuer“ hätte ich mir eine Art Vorwort oder etwas in der Art gewünscht.- Nur, um noch einmal das Wichtigste wieder im Kopf zu haben.
Allgemein hebt sich das Finale dieser Trilogie von seinen Vorgängern ab: Ruby ist nicht mehr das harte, unverwundbare Mädchen. Klar hat sie ihre Schwächen, aber sie wirkt doch in den ersten Kapiteln noch sehr weich und emotionsgesteuert. Sie ist einfach nicht mehr so hart im Nehmen. Auch Liam hat sich verändert. Er ist mal so und mal so. Zuerst liebevoll und fürsorglich, dann wieder abweisend und kühl. Die Ursachen werden zwar teilweise geklärt, doch sind mir die Kontraste seiner Persönlichkeiten zu stark geworden. Irgendwie hat er mich bis zu einem bestimmten Wendepunkt nur genervt.
Dieses Wort, „genervt“ wird hier wohl noch öfter auftauchen. Denn bei so einigen Dingen habe ich regelmäßig die Augen verdreht. Da hätten wir als Erstes die Spitznamen: Ruby wird permanent nur „Schätzchen“ oder „Zuckerschnecke“ genannt. Wann ist das in diesem Jahrhundert modern geworden? Einmal ist das ok. Zweimal auch. Von mir aus auch zehnmal. Aber dass es kaum jemand hinbekommt, sie bei ihrem richtigen Namen zu nennen, hat mich fast zur Weißglut getrieben. Außerdem wird sie fast nur an der Taille gepackt. 
Liam fasst sie an. - Wo? - An der Taille.
Jemand hält sie fest. - Wo? - An der Taille natürlich.
Eine Person hält sie zurück. - Wo? - Na wo wohl.
Und trotzdem liebe ich dieses Buch. 
Ich kann es nicht richtig erklären. Es ist einfach der Schreibstil der Autorin, der mich gleich wieder gepackt hat. Und obwohl nicht viel passiert, passiert gleichzeitig alles auf einmal. Alexandra Bracken vermittelt durch Ruby Gefühle beim Lesen, die mich mitreißen – Von der ersten Seite an. 
Alles ist in eine graue Depression gepackt. Die Leute sind unglücklich und etwas Gutes passiert so gut wie gar nicht. Jeder ist kühl, geschwächt und trotzdem unfassbar kampfbereit. Ich habe die anderen Gesichter aller Figuren kennengelernt. Dadurch habe ich erst viele Handlungen verstanden und verhasste Personen lieben gelernt. Andersherum natürlich genauso.
Das Pläne schmieden im Untergrund hat vieles umgekrempelt und kleine Dinge, die erst nicht besonders wichtig erscheinen, beeinflussen das ganze Netz der Geschehnisse und Gefühle bis zum Ende hin.
Und das Ende ist phänomenal. Etwas anderes fällt mir dazu nicht ein. Es kommt schnell und rasend und trotzdem ganz vorsichtig und sanft. Der Schluss ist gleichzeitig der Beginn von etwas Neuem, dessen Verlauf der Leser sich selbst ausmalen kann.

"Die Sache ist die, Angst ist wertlos. Sie hält dich zurück, wenn du dich am dringendsten bewegen musst. Und die existiert nur in deinem Kopf. Du kannst dich dafür hassen, dass du Angst hast, aber damit lässt du trotzdem immer noch zu, dass sie dein Leben kontrolliert. Hast du nicht die Schnauze voll von diesem ewigen alten Scheiß? [...]"
Seite 290

"Ich habe immer gedacht, er sei die Sorte Mensch, die vor überhaupt nichts Angst hat, aber er hat Angst vor seinem eigenen Schatten [...]"
Seite 456

Trotz vieler Ecken und Kanten ein perfektes Finale für eine grandiose Geschichte.
Absolute Leseempfehlung!

7/7

ISBN: 978-3-442-47910-8

Die ganze Trilogie:

 

Rezension Band 1
Rezension Band 2


Vielen Dank an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!:)


Freitag, 15. April 2016

{Rezension} Raven - Der Berg der Gefahren

Es soll der erste Familienausflug auf den Gipfel werden. Doch dann werden die 11-jährige Raven, ihre ältere Schwester Lily und ihr Stiefvater Scott beim Klettern in den kanadischen Rockies von einer Felslawine überrascht. Während Raven, die vorausgegangen ist, einen Hang hinunterruscht und nur leicht verletzt wird, sind Lily und Scott von Gesteinsbrocken eingeschlossen. Nun hängt alles davon ab, ob Raven – allein, verwundet und ohne Wasser - den Weg ins Tal findet, um Hilfe zu holen. Ein mühsamer Abstieg beginnt, der umso gefährlicher wird, als sie auf halber Strecke eine Bärenfamilie trifft.

Wendy Orr erzählt die packende Geschichte eines Mädchens, das über ihre Grenzen geht, um ihre Familie zu retten. Und dabei ein großes Stück erwachsen wird.

Was in „Raven – Der Berg der Gefahren“ als süßer Familienausflug beginnt, wird schnell zu einem bitteren Kampf ums Überleben.

Mit Raven können sich sicherlich viele junge Mädchen identifizieren. Denn sie hat ihre Schwächen und ihre Stärken, zwei beste Freundinnen und eine ältere zickige Schwester. Als eben jene Schwester mit ihrem Stiefvater unter einer Steinlawine verschüttet wird, nimmt die 11-Jährige einiges auf sich, um ihnen das Leben zu retten, während sogar ihr eigenes am seidenen Faden hängt. 
Raven durchläuft in den 3 Tagen, die sie allein der Wildnis ausgesetzt ist, eine Verwandlung, wenn auch keine große die sie komplett umkrempelt. Sie wird selbstsicherer und mutiger, bleibt dabei aber trotzdem das 11-jährige Mädchen, als das sie den Berg betreten hat und wird nicht von jetzt auf gleich unrealistisch erwachsen. Ich habe es beim Lesen bewundert, dass sie trotz der gafärhlichen Umstände ihre kindlichen Züge und ihre Liebe zur Natur behalten hat.
Die Geschichte erinnert mich sehr an „das Mädchen“ von Stephen King – Allerdings in der kinderfreundlichen und sehr viel bunteren Version. Denn trotz der Angst um ihre Familie erlebt Raven auch schöne Momente.
Es war spannend, wie ihre besten Freundinnen und ihre Familie sie bei ihrem Überlebenstrip durch die Natur begleiten, sie beeinflussen und stärken, ohne, dass diese Personen wirklich dabei sind, sondern nur in ihren Erinnerungen immer wieder auftauchen.
Die Autorin hat einen Schreibstil, der eine schöne, natürliche Leichtigkeit besitzt. Sie nutzt kurze, prägnante Sätze, was gerade für das junge Publikum super zum Lesen ist. Außerdem gibt sie der ganzen Geschichte eine gewisse Magie, die alles in ein leichtes Licht hüllt, ohne zu blumig zu werden. Auch von Ravens kindlicher Vorstellung profitiert das Buch, denn sie malt sich in ihrer Fantasie aus, wie die Natur ihr bewusst hilft und Tiere mit ihr reden.

Es wäre mir lieber gewesen, Mom hätte mich nach einem Vogel benannt, der was Leckeres frisst - und keine totgefahrenen Tiere.
Seite 28

Die Welt dreht sich weiter, aber ich glaube, ich bin zum Stillstand gekommen.
 Seite 36

Alles in Allem bietet „Raven“ ein aufregendes Abenteuer für junge Leser und eine spannende Geschichte zum Entspannen für die „Großen“. Hätte ich dieses Buch mit 11 Jahren gelesen, wäre es sicher eines meiner Lieblinge geworden.

7/7

ISBN: 978-3-8489-2058-7
Ab 11 Jahre

Vielen Dank an den Aladin Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!:)


Freitag, 1. April 2016

{Rezension} 666 - Hell's Abyss



Lucy ist der neue Star der New Yorker Undergroundszene. Sie ist jung, schön und verdammt tough. Nach einem Auftritt ihrer Band »Hell's Abyss« ändert sich jedoch alles. Rätselhafte Blackouts stoßen sie in einen Strudel voller Wahnsinn, Blut und Gewalt, aus dem es kein Entrinnen gibt. Aber was augenscheinlich nur als Mordserie beginnt, bedeutet vielleicht mehr als nur das Töten von Menschen.

M. H. Steinmetz lässt nach seiner Erfolgsromanserie »Totes Land« mit der Gothic-Band HELL'S ABYSS den Horror in blutiger Form über die Erde kommen. Nichts für schwache Nerven!


Lucy ist ein leidenschaftliches Miststück, nicht besonders charismatisch und in ihrer Bitterkeit trotzdem irgendwie liebenswürdig. Hinter all dem Pessimismus und der Negativität gegenüber fast allem und jedem ist sie jedoch schwach, was es irgendwie schwer macht, sie nicht zu mögen. Interessant finde ich, dass der Autor auf der Leipziger Buchmesse selbst sagte, sie soll kein Charakter zum liebhaben sein. Irgendwie hat mich das doch etwas beruhigt, denn ich habe zu ihr eine gesunde Hassliebe entwickelt. Ohne sie wäre die Geschichte einfach nicht dieselbe. Sie passt in ihrer Unvollkommenheit wunderbar in all den Horror.
An der Stelle sollte ich auch erwähnen, dass man hier von vornherein auf viele Klischees über Goths & Metaler trifft. Satanismus, Sexsucht, ausartende Orgien, Kaltschnäuzigkeit. Zugegebenermaßen hat mich das anfangs die Nase rümpfen lassen, da sowas dünnes Eis ist, wenn man selbst zu dieser „Szene“ gehört. Nach und nach häufen sich eben diese Klischees aber so sehr, dass meine Meinung umgepolt wurde. Ich war fasziniert davon, wie viele abgefahrene und kranke Eigenschaften Lucy hatte oder noch entwickelte. Es machte Spaß, über sie zu lesen. Bei Lucy weiß man einfach nicht, was sie als nächstes tut.
Am Schreibstil des Autors habe ich so gut wie nichts auszusetzen. Er schafft eine kalte, schwarze Welt, die atmosphärisch an eine Gruft tief unter der Erde erinnert, aus welcher man erst wieder herauskommt, wenn man die Geschichte beendet hat. Und ich muss sagen, dass der Geist der „Schwarzen Szene“ trotz den großzügig verteilten Stereotypen doch sehr gut eingefangen wurde. Dieses dick Auftragen schafft nämlich erst die Spannung und die Absurdität der Geschehnisse reißt den Leser förmlich mit.
Das einzige Manko: Manche Phrasen wiederholen sich einfach zu häufig. Einmal in einer Szene zu schreiben, dass jemand „Schönheit im Dunkel“ findet, klingt sehr gut. Jene Worte so oder so ähnlich dreimal hintereinander zu lesen, hat mich hin und wieder ins Stolpern gebracht. Ähnlich hält es sich mit „Haut, die sich in Streifen abzieht“.

Bei „666“ handelt es sich um ein sehr blutiges und schmerzerfülltes Werk, von dem ich nie gedacht hätte, dass es so sexlastig sein würde. Es entwickelt sich recht schnell eine sehr komplexe Handlung, die eine gewisse Offenheit für Außergewöhnliches vom Leser fordert.
Man merkt auch, dass der Autor entweder selbst sehr bewandert auf den Gebieten, die er im Buch beschreibt, ist. Sei es nun, weil er fleißig recherchiert hat, oder weil selbst die Erfahrungen gemacht hat. 


Es fühlte sich an, als würde sich ihr Innerstes verändern, sich verformen, um ihrer neuen Rolle als Monster gerecht zu werden.
Seite 41

"Was stimmt nur mit diesen Kids nicht? Was veranlasst sie dazu, diese Musik zu hören, die von Tod, Gewalt, ja sogar vom Untergang der Welt handelt..."
Seite 51


Ein fesselndes, herrlich blutiges und okkultes Buch, dessen Inhalt weit über die 289 Seiten hinausreicht.

6/7


ISBN 9783959623124

Vielen Dank an den Papierverzierer Verlag für die Zusendung des REs.:)