Sonntag, 26. April 2015

{Rezension} Weltenmagie ~ Der letzte Drache

!OOT!
// Die Gewinnspielauslosung werde ich bald bekanntgeben. Das Abitur nimmt aber viel Zeit in Anspruch und geht zur Zeit für mich vor!:)\\



Er wurde geboren, um Albanys Krone zu tragen – doch als Prinz Kayne vor der Thronbesteigung die Weihe zur Unsterblichkeit erhalten soll, verweigern ihm die Drachen diese Gunst. Denn nicht der einstige König, sondern der grausame Zauberer Samukal soll sein Vater sein. Vor den Anfeindungen flieht Kayne aus der Hauptstadt, an seiner Seite Leána, die schöne Tochter einer Dunkelelfin und eines Menschen. Sie entdecken ein magisches Portal – und geraten in unsere Welt. In Schottland treffen sie auf den geheimnisvollen Rob, der Leána nicht nur von Anfang an fasziniert, sondern der auch für Albanys Schicksal von entscheidender Bedeutung sein wird ...

Der letzte Drache war das erste Buch dieser Autorin, das ich gelesen habe. Und bis ich ein bisschen im Internet nachgeforscht hatte, wusste ich gar nicht, dass es noch eine dazugehörige Reihe gibt, und Weltenmagie die Nachfolge-Reihe ist. Allerdings habe ich beim Lesen nicht das Gefühl gehabt, etwas verpasst zu haben. Demzufolge muss man meiner Meinung nach nicht die vorhergehende Reihe Weltennebel gelesen haben, wenn man Weltenmagie verstehen will.
Trotzdem sollte man, grad zu Beginn, sehr aufmerksam lesen, denn man wird quasi mit Namen überschüttet und das führt schnell zu Verwechslungen. Ich selbst habe erst recht spät alle Charaktere auch wirklich auseinanderhalten können. Zwar sind alle handelnden Figuren im Anhang noch einmal erklärt, allerdings nervt es auch irgendwie, immerzu hin und her blättern zu müssen. Dazu kommen all diese komischen und verworrenen Familienverhältnisse á la Game of Thrones.
Es brauchte auch ein paar Kapitel, bis die Geschichte wirklich ins Rollen kam und etwas Erwähnenswertes passierte und die Handlung interessant wurde. Trotzdem ließ sie sich leicht lesen, da die Autorin einen recht einfachen, nicht zu blumigen oder zu trockenen Schreibstil hat, wenn auch einiges oft künstlich lustig dargestellt wurde und kein wirklicher Wiedererkennungswert da ist.
Léana, die Hauptfigur des Buches ist ebenfalls ein Punkt, den ich kritisiere, aber auch favorisiere. Einerseits ist sie eine aufgeweckte und endlich mal selbstständige weibliche Hauptfigur, die nicht immerzu von einem Kerl vor irgendwelchen Gefahren gerettet werden muss, allerdings ist sie für meinen Geschmack viel zu perfekt. Es wird mindesten 20 mal erwähnt, wie außergewöhnlich hübsch sie ist, wie klasse sie kämpft, was für tolle Ideen sie hat... Und vollkommen fehlerfrei, wie sie ist, verliebt sich natürlich auch jeder Kerl sofort in sie. Léana wirkt dadurch recht gläsern, ohne "dunkle Seiten" oder ähnliches. Dazu kommt die komische Romanze zwischen ihr und Rob, die einerseits zwar romantisch, andererseits auch unglaubwürdig überstürzt kommt, denn nach so kurzer Zeit sich derart inbrünstig zu lieben... Von jetzt auf gleich können die beiden nicht mehr ohne den jeweils anderen und riskieren so viel. Klar, "Liebe auf den ersten Blick", bla bla bla... Aber so oberflächlich, wie Léana vorher war, so ohne wirkliches Gefühl oder "Dahinterblicken", so eigenartig wirkt es auf einmal, dass sie derart tiefe Gefühle für einen Wildfremden entwickelt.
Auch im Gesamten sind meine Meinungen zu Der letzte Drache sehr gespalten. Einerseits hat Aileen P. Roberts das Rad wirklich nicht neu erfunden, andererseits entführen Léana, Kayne, Rob und all die anderen Figuren in eine fantasievolle und schöne Welt, die sehr mystisch beschrieben wird und voller interessanter Wesen ist. Es gibt keine Handlungshöhepunkte, keine Spannungssteigerung (Was vor allem daran liegt, dass der Klappentext Alles verrät.) aber trotzdem machte das Lesen dieses Buches süchtig.

"Toran, können wir dir helfen?", rief Léana.
"Nein", erfolgte kurz darauf die stöhnende Antwort. "Ich... sterbe gerade."
Seite 252

"An meiner Seite wird dir nie wieder kalt sein."
Seite 377

Auch, wenn ich mir wirklich nicht erklären kann wieso, macht Der letzte Drache Lust auf mehr. Zwar ist Léana eine wirklich anstrengende Hauptprotagonistin und der gesamte Verlauf der Geschichte nicht wirklich aufregend, doch ist es das zauberhafte, fantasievolle Drumherum, das mich dazu lockt, diese Trilogie weiter zu verfolgen.

knappe 4/7


 

ISBN: 978-3-442-48044-9

Quelle: http://www.aileen-p-roberts.de./

Zur Autorin
Aileen P. Roberts ist das Pseudonym der deutschen Autorin Claudia Lössl. 2009 erschien mit "Thondras Kinder" ihr erstes großes Werk bei Goldmann, danach folgten "Weltennebel", "Feenturm" und "Elvancor". Viele ihrer Bücher beschäftigen sich mit Schottland, seinen Mythen und Legenden und der keltischen Kultur. Claudia Lössl lebt mit ihrer Familie in Süddeutschland.
(Quelle: Goldmann)



Danke!
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Mittwoch, 15. April 2015

{Rezension} Shotgun Lovesongs



Fünf Freunde aus einer Kleinstadt im Norden der USA. Durchs Schicksal auseinandergetrieben, lebt in allen die Sehnsucht nach der Nähe, die sie einst verband. Ein sentimentaler, kraftvoller Roman, der vielstimmig von den großen Themen Freundschaft, Heimat und Liebe erzählt.

Shotgun Lovesongs wird folgendermaßen beschrieben:

 "Nickolas Butler hat mir mit seiner selten zu findenden Ehrlichkeit und einer wunderschönen, unaufgeregten Liebesgeschichte das Herz gebrochen."
Matthew Quick

und

"Nickolas Butler hat ein Buch geschrieben, das so gut ist wie fünf Bier mit dem besten Kumpel."
KulturSPIEGEL

So. Und was von diesen Kommentaren bestätige ich? Lediglich unaufgeregt und Nickolas Butler hat ein Buch geschrieben. Wirklich. Ich persönlich kann mich keinesfalls all den Lobpreisungen für dieses Buch anschließen. Selten habe ich etwas derart langweiliges und eintöniges gelesen. Mein erster Eindruck war dabei eigentlich ganz gut. Im Schreibstil des Autor lag viel Gefühl und auch die verschiedenen Figuren haben einen gewissen emotionalen Wert, da jeder irgendwie sein Päckchen mit sich zu schleppen hat. Allerdings verdampfte dieser Eindruck sehr schnell, denn der ausschweifende Schreibstil des Autors und auch die Tatsache, dass null Spannung aufkam, stieß mich schnell ab. Immerzu wird die Geschichte aus einer neuen, anderen Perspektive erzählt, wodurch ich mich nicht wirklich an einen Charakter "heften" konnte. Es war eher, als würde man eine graue Geschichte nebenbei miterleben. 
Zwar wirkten all die Schicksale und Personen sowie ihre Beziehungen zueinander durchdacht, was von Kreativität zeugt, doch konnte mich dieses Buch einfach nicht fesseln und ich war ehrlich gesagt froh, als es vorbei war. Shotgun Lovesongs konnte mich weder beeindrucken, noch mitreißen, noch auf irgendeine Art und Weise berühren. Demzufolge konnte ich mich kaum darauf konzentrieren.
Der einzige Pluspunkt, den ich diesem Buch zugestehen kann, ist die Tatsache, dass es durchaus persönlich wirkt. Man spürt zwar, dass der Autor viel Liebe in die Story gesteckt hat, doch konnte dieser Fakt das Buch leider auch nicht retten. Für mich gab es nie wirklich einen Grund, an dem Buch dranzubleiben, abgesehen davon, dass ich es einfach durchlesen wollte, da in mir trotzdem irgendwie die Hoffnung blieb, es könnte mir vielleicht doch noch gefallen.

"Hast du gerade blasé gesagt?"
Er nickte. "Das ist Französisch für da gibt's nicht viel zu sehen. Ich weiß auch so'n paar Sachen, du Arsch."
Seite 389

Zwar hat Shotgun Lovesongs überwiegend gute Bewertungen, doch war es für mich leider ein absoluter Flop, was ich eigentlich sehr schade finde.

2/7


 

Danke!
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Freitag, 10. April 2015

{Rezension} Dunkelsprung




Julius Birdwell, Goldschmiedemeister, Flohdompteur und unfreiwilliger Einbruchkünstler, wünscht sich nichts sehnlicher, als endlich eine ruhige, unbescholtene Existenz führen zu können. Doch als seine Flohartisten einem plötzlichen Nachtfrost zum Opfer fallen und die geheimnisvolle Elizabeth Thorn in sein Leben tritt, überstürzen sich die Ereignisse. Ein Magier wird ohnmächtig, eine alte Dame macht sich in einem gestohlenen Lastwagen davon, ein Detektiv mit Konzentrationsstörungen findet zu einem ungewöhnlichen Haustier, und Julius sieht sich auf einmal mit existentiellen Fragen konfrontiert: Wie befreit man eine Meerjungfrau? Wie viele Flöhe passen auf eine Nadelspitze? Und warum ist das Leben trotz allem kein Märchen? Julius bleibt nichts anderes übrig, als sich weit über den Tellerrand seiner Welt hinauszulehnen und den Sprung ins Unbekannte zu wagen. Ein phantastisches Abenteuer beginnt ...

Das Buchcover ist einfach himmlisch, oder? Irgendwie hat es etwas barockes, finde ich.
Was aber ein wirklicher Eyecatcher ist, sind die kleinen Flöhe, die die Perspektivwechsel "anzeigen" und die einzelnen Abschnitte voneinander trennen. Ich glaube, die sind sogar "lebensgroß" wie die Anfertigungen von Julius... Sicher bin ich aber nicht.^^

Julius Birdwell ist ein Flohzirkusdompteur im Zeitalter von Google und iPhone, gleichzeitig aber auch Goldschmied. Dieser gerät in ein unvorhersehbares Abenteuer, als ihn der Wille packt, die Meerjungfrau zu retten, die ihm in seinen Träumen erscheint. Dabei lernt er ein gehörntes Goth-Mädchen kennen, einen Detektiv, der nicht ganz beisammen zu sein scheint und viele wundersame Wesen, von denen man sonst nur in Märchenbüchern liest.
Zu Beginn war ich etwas enttäuscht, dass die Geschichte in unserer Welt, in unserer Zeit spielt, doch hat die Autorin ihrer Fantasie scheinbar freien Lauf gelassen und damit die öde Gegenwart zu einer sehr fantastischen und interessanten Szenerie für ihr Buch gemacht.
Die Charaktere sind allesamt sehr liebenswürdig und ich hätte nicht gedacht, dass ich am Ende selbst den eigentlichen Bösewicht mögen würde. Jede Figur, noch so klein und scheinbar nebensächlich wirkt gut durchdacht, ist ein Charakter für sich und obwohl ich Perspektiven- und Zeitwechsel nicht mag und Leonie Swann beides in Dunkelsprung verwendet, habe ich das Buch wirklich verschlungen, denn allein an der Art, wie die Figuren handeln, denken und fühlen, erkennt man sie immer wieder in den ersten Zeilen. (Abgesehen davon wird auch deutlich genug gemacht, wer wann wo ist.^^) 
Ich liebe wirklich all die fantastischen Wesen, die man beim Lesen kennenlernt. (Vor allem die Schneckenfrau.) Und ich muss wirklich sagen: Leonie Swann macht meiner Meinung Cornelia Funke ziemliche Konkurrenz in Kreativität und Feingefühl für das Schreiben. Dunkelsprung ähnelt Reckless meiner nämlich sehr, finde ich, wobei es doch ein ganz anderes Buch ist und keinesfalls eine Kopie, oder so.
Ein wenig schade ist es nur, dass das scheinbar große Finale nicht direkt am Ende kommt. Nach dem Höhepunkt folgt viel Nachgeplänkel und dann ein zweiter Höhepunkt. Das verwirrt etwas, ist aber wegen all der positiven Punkte zu verzeihen.
Allein durch dieses zauberhafte Buch ist Leonie Swann mit in die Gruppe meiner Lieblingsautoren eingetreten. Sie hat einen sehr jungen, erfrischenden Schreibstil, der wirklich fesselt und definitiv Wiedererkennungswert besitzt. Mit  Dunkelsprung hat sie ein kleines Kunstwerk geschaffen, das bunt, leicht verworren und sehr faszinierend ist und je länger man es anschaut, desto mehr entdeckt man. 

So dunkel, als wäre man allein. Ein seltsamer Geruch herrscht, erdig und wild und saftig wie ein Wald und gleich darunter ein bitterer Ton wie von giftigen Blumen. Im Schutze der Dunkelheit schleicht sich dieser Duft in jede Ecke unseres Bewusstseins.
Seite 12

Es ist nicht immer wichtig, einen vernünftigen Eindruck zu machen!
Seite 115

Leonie Swann ist definitiv ein Beweis dafür, dass auch deutsche Autoren ordentlich was leisten können, denn meiner Meinung nach herrschen meistens englische und amerikanische Autoren im Fantasy-Bereich in den Bücherregalen vor. (Jedenfalls in meinen.) Mit Dunkelsprung kann man in eine ganz neue, fantastische Seite unserer Welt eintauchen.

7/7





ISBN: 978-3-442-31387-7



Danke!